Von Birte Meyn
Der am dichtesten besiedelte Stadtteil Hamburgs
Bild aus Hoheluft-West © Bildarchiv Hamburg
Mitten im Bezirk Eimsbüttel liegt mit ca. 0,7 km2 einer der kleinsten Stadtteile Hamburgs – Hoheluft-West. Nur Sternschanze und Hoheluft-Ost sind in der Fläche kleiner. Hoheluft-West ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil Hamburgs mit ca. 19.400 Einwohnern pro km2 (13.631 Einwohner, Stand 12.2023). Der hamburger Durchschnitt liegt bei 2600 Einwohnern pro km2.
Hier mischt sich die quirlige Großstadt mit einer gemütlichen und idyllischen Atmosphäre, die den Stadtteil besonders lebenswert macht. Sowohl der Eppendorfer Weg, als auch die Hoheluftchaussee laden mit den vielen kleinen Geschäften und Restaurants zum bummeln ein.
Im Süden trennt der Isebekkanal Hoheluft-West von Havestehude. Der Kanal und die Grünanlagen sind bei Sportlern an Land und zu Wasser gleichermaßen beliebt. Vom Isebekkanal aus nach Norden erstreckt sich das Generalsviertel. Sieben Straßen sind nach preußischen Generälen benannt. Geprägt wird das Generalsviertel von herrschaftlichen Häusern und einigen Stadtvillen, die im Stil der Neorenaissance und des Jugendstils erbaut wurden. Dieses Viertel entstand ab ca. 1870 auf einer ehemaligen Kuhwiese und wurde um 1900 erweitert. In Hoheluft-West gibt es aber auch viele Nachkriegsbauten aus den 1950er Jahren – die meisten davon im typischen Rotklinker.
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Hoheluft-West grenzt außerdem an die Stadtteile Eimsbüttel im Westen, Lokstedt im Norden und Hoheluft-Ost im Osten an (und über Eck auch Eppendorf).
Es ist erstaunlich, was man in so einem kleinen Stadtteil alles unterbringen kann. Neben allem, was man zum täglichen Leben braucht, gibt es natürlich auch Schulen/Kitas, Spielplätze, Grünanlagen, die Beiersdorf AG als größten Arbeitgeber des Stadtteils und nicht zu vergessen das Birdland – ein Jazzclub mit langer, bewegter Geschichte.
Hamburgs einziges DAX-Unternehmen, die Beiersdorf AG wurde 1882 von dem Apotheker Paul Carl Beiersdorf gegründet, 1890 von Oscar Troplowitz übernommen und ist heute ein wichtiger Teil der hamburger Wirtschaft. Nivea Creme, Tesa und Hansaplast sind mittlerweile in vielen Haushalten weltweit zu finden.
Zum Namen des Stadtteils gibt es mehrere Theorien, wie dieser entstanden sein könnte. Eine mögliche Erklärung für den Namen Hoheluft bezieht sich auf eine Hinrichtungsstätte mit Galgen aus dem Mittelalter, an dem die Verurteilten vor ihrer Hinrichtung die ‚hohe Luft‘ atmen konnten. Der Grenzpunkt Veerendeel zum ehemaligen Dorf Lokstedt deutet aber eher darauf hin, dass Verurteilte gevierteilt wurden und dann in Einzelteilen an den Galgen gehängt wurden. Eine weitere mögliche Herkunft des Namens könnte sein, dass in dem dortigen Wirtshaus ‚Hoge Licht‘ das Licht den Fuhrleuten den Weg in das Wirtshaus wies und in der Dunkelheit außerdem zur Orientierung diente.
Insgesamt lässt es sich in Hoheluft gut leben. Man ist mitten drin in Hamburg, kann dennoch ruhig wohnen und die Verkehrsanbindung unter anderem mit der meistbefahrenen Buslinie Europas ist ebenfalls gut. Nur Parkplätze gibt es zu wenig…
Datum: 14.04.2025