Von Likizo Ringera
Wir danken dem Referat Programmsteuerung Europäischer Sozialfonds (ESF) der Sozialbehörde und der Zwei P GmbH für die Unterstützung. Weitere Projekte und Informationen zum ESF+ gibt es hier:
https://www.esf-hamburg.de/
Beratungsgespräch - Fotocredit Zwei P
Das Projekt “Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS” im Rahmen des ESF+
o Kurzüberblick: Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS
Das Projekt Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS ist ein von der Europäischen Union (ESF Plus) und der Freien und Hansestadt Hamburg finanziertes Projekt zur Förderung der beruflichen Weiterbildung. Es richtet sich direkt an Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und Selbstständige, die in Hamburg wohnhaft sind oder arbeiten, und unterstützt sie mit einer finanziellen Förderung für z.B. Weiterbildungskosten. Dabei werden gezielt Einzelpersonen unterstützt, um sie attraktiver für den Arbeitsmarkt zu machen und sie auf die sich wandelnden Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten. Davon profitieren auch Unternehmen, indem sich ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen weiter qualifizieren und damit einen erhöhten Mehrwert bieten können. Laut dem Projekt wurden seit dem Start des Hamburger Weiterbildungsbonus vor 15 Jahren über 24.600 Weiterbildungen gefördert und zahlreiche individuelle Beratungen durchgeführt. Die Antragstellung erfolgt digital über die Website. Interessierte können bei Bedarf eine kostenlose Bildungsberatung in Anspruch nehmen.
„Mit dem Know-how des Hamburger Weiterbildungsbonus werden berufliche Fortbildungen auf vielfältige Weise gefördert, insbesondere für Beschäftigte in Kleinstbetrieben sowie kleinen und mittleren Unternehmen. Gerade ihnen ist es nicht immer möglich, die Kosten für Qualifizierungen zu stemmen. Dabei hat sich bewährt, dass das kombinierte Bildungs- und Fördermittelmanagement des Hamburger Weiterbildungsbonus Beschäftigte gezielt bei ihrer Qualifizierung unterstützt. Was sowohl für die Mitarbeitenden als auch für die Betriebe Vorteile bringt: Arbeitsplatzsicherung und Fachkräftegewinnung aus den eigenen Reihen!“
Peter Holst-Glöss, Projektleitung Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS,
Peter Holst-Glöss Projektleitun Fotocredit: Ramin Wuttke
o Wie sieht das Projekt konkret aus?
Der Ablauf des Hamburger Weiterbildungsbonus PLUS gestaltet sich folgendermaßen:
1. Prüfung der Förderberechtigung – Interessierte Beschäftigte oder Selbstständige prüfen ihre Förderfähigkeit entweder online oder durch eine Beratung.
2. Kostenlose Bildungsberatung – Bei Bedarf erfolgt eine individuelle Beratung durch unsere Qualifizierungsberater, um eine geeignete Weiterbildung zu finden.
3. Digitale Antragstellung – Interessierte stellen ihren Antrag online und reichen die erforderlichen Unterlagen ein. Dazu gehört beispielsweise eine kurze Begründung des Arbeitgebers zum Arbeitsplatzbezug der Weiterbildung oder, im Fall von Selbstständigen, ein Motivationsschreiben.
4. Prüfung und Bewilligung – Das Projektteam prüft den Antrag, gibt Rückmeldung und bewilligt den Zuschuss, sofern alle Förderkriterien erfüllt sind.
5. Durchführung der Weiterbildung – Nach Bewilligung leitet der Antragsteller die Förderzusage direkt an den Bildungsanbieter weiter.
6. Abrechnung der Weiterbildungskosten – Falls ein Eigenanteil anfällt, wird dieser direkt vom Antragstellenden oder dessen Arbeitgeber an den Bildungsanbieter gezahlt. Der ESF-Förderbetrag wird anschließend direkt von uns an den Weiterbildungsanbieter überwiesen.
7. Evaluation nach der Weiterbildung – Einige Zeit nach Abschluss der Weiterbildung befragen wir die Geförderten, ob die Maßnahme zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes beigetragen hat und wie sie von der Weiterbildung profitiert haben. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung des Projekts ein.
- Welche Ziele der EU, insbesondere des ESF+, werden durch das Projekt erfüllt? Und wie?
Die Förderung des lebenslangen Lernens durch finanzielle Unterstützung beruflicher Weiterbildung, die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit durch gezielte Qualifizierung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie Selbstständigen, die Unterstützung vom kleinen und mittelständigen Unternehmen bei der Fachkräftesicherung langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und die Erhöhung der Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt, indem benachteiligte Gruppen wie geringqualifizierte oder ältere Beschäftigte gefördert werden, sind einige der Ziele des EU, insbesondere des ESF+, die durch dieses Projekt erfüllt werden.
Konkret erfüllt werden durch die Ziele durch die Beratung und Auszahlung der Gelder, durch die Bereitstellung der Anträge und durch die Analyse von arbeitsmarktspezifischen Problematiken.
„Weiterbildung heißt für mich, neue Horizonte zu erobern, die Komfortzone ständig zu erweitern, Spaß am Arbeitsplatz – aber nicht nur dort – zu haben und mich letztlich besser kennenzulernen.“
Adrien Bolodár, Programmassistentin bei der Europäischen Kommission; Generaldirektion Beschäftigung, Soziales und Inklusion
Adrien Boloda – Fotocredit Ramin Wuttke
Gruppenfoto Weiterbildungsbonus Fotocredit Ramin Wuttke
- Welchen langfristigen Nutzen hat das Projekt, insbesondere für die Freie und Hansestadt Hamburg?
Das Projekt erhöht die wirtschaftliche Attraktivität der Freien und Hansestadt und verbessert die Lebensbedingungen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und der Unternehmen. Unternehmen erhalten durch die Qualifizierung ihre Beschäftigten das Potenzial, innovative und moderne Lösungen zu entwickeln, welche die Wirtschaftlichkeit und Effizienz erhöhen können. Geförderte erhalten einen weiteren Zugang zum Arbeitsmarkt und können so ihre eigenen Lebensbedingungen verbessern.
Als selbstständiger Migrant war der Weiterbildungsbonus eine große Unterstützung, die mich motiviert hat, an zehn Sonntagen eine Weiterbildung zu absolvieren. Dank der guten Vorbereitung durch den ASM e.V. habe ich die AEVO-Prüfung erfolgreich bestanden. Seit 2024 bilde ich jetzt in meinem Restaurant Hanoi Deli Rathaus aus. Ich hoffe, dass auch andere migrantische Betriebe solche Möglichkeiten nutzen, um sich weiterzubilden und ihre Ausbildungskompetenzen zu stärken.
Cao Tri Do, Inhaber des Restaurants Hanoi Deli
Die ESF+ Förderung ist ein wichtiger Baustein des Projekts und zeigt, wie wichtig die EU auch in unserem Umfeld sein kann. Die EU und ihre EU-Kohäsionspolitik verändert und verbessert aktiv Leben vor Ort und führt zu deutlich besseren Lebensbedingungen überall in Europa. Ohne die Finanzierung durch z.B das ESF+ könnten viele Projekte in der FHH wohl nicht so umfassend oder überhaupt durchgeführt werden. Insbesondere für die Zukunftsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der europäischen Wirtschaft, auch angesichts der Herausforderung des klimaneutralen Umbaus und dem Ziel der Klimaneutralität, ist es wichtig, dass genau diese fundamentale Strukturpolitik weiter gefördert wird.
Datum: 14.04.2025